Samstag, 19. November 2011

Der Männerheld

Hallo meine Lieben,

der letzte Blogeintrag ist schon wieder einen Monat her – wer hat da an der Uhr gedreht?

Ja Kinder, die Zeit rennt an uns im Schweinsgalopp vorbei und wir können einfach nur hinterher humpeln. Bald kommt der Nikolaus, dann das Christkind, Silvester und schon ist wieder ein Jahr herum.

Doch es gibt auch etwas auf das zumindest ich mich sehr freue – und vielleicht freut sich das ein oder andere Leserlein ja mit mir:

Im Frühjahr kommt Männerheld in die Buchläden und Internetshops.

Ich möchte euch jetzt einmal kurz verraten, wie die Ideen zu meinen Büchern (in Normalfall entstehen):

Die Herangehensweisen an neue Geschichten sind so verschieden, wie die Menschen, die sie schreiben.

Es kommt einfach immer darauf an, was dem Schreiber am wichtigsten ist.

Bei manchen entscheidet das Setting (ein altes Adelsanwesen in Schottland), andere wählen ganz bewusst ein Genre (humorvoller Heimatroman) und wieder andere suchen sich ein bestimmtes Ereignis aus, das im Mittelpunkt steht (der gemeine Meuchelmord an einer rüstigen Rentnerin).

Ich baue meine Geschichte immer um die Hauptfigur herum auf. Sein Charakter/ seine Persönlichkeit ist sozusagen die Geschichte.

Ich begleite das Leben eines (fiktiven) Menschen. Die Zeitspanne ist meistens nicht sehr lang. Es sind nicht mehr als drei Monate.

In dieser Zeit lernt sich die Person ein bisschen besser kennen, ohne jedoch eine komplette Charakterwandlung durchzumachen.

Über meine Figuren brauche ich nicht lange nachzudenken. Das dauert – ganz ehrlich und ohne Geflunker – nur ein paar wenige Minuten.

Es ist wie ein kurzer Blitz, der durch mein Gehirn zuckt und schon ist alles da. Sein Aussehen, seine Vorlieben, die Eigenschaften und die Vergangenheit.

Ich kann sogar die Stimme hören (ja, ich höre Stimmen… ;) und sehe Gesichtsregungen, das Wackeln der Augenbrauen, die Blicke, Gesten und Handbewegungen. Ich weiß, wie der Mensch geht, wie er lacht und wie er schaut.

Es fühlt sich aber nicht so an als hätte ich ihn mir ausgedacht, sondern als würde es diesen Menschen wirklich geben und ich ihn einfach nur verdammt gut kennen. Wie ein alter Freund…

So, das war jetzt unheimlich pathetisch – ich hätte es euch gerne erspart, aber leider ist es die Wahrheit und an der kann ich nichts ändern ;)

Die Grundzüge der Geschichte sind mir von Anfang an bekannt, aber alles andere entsteht beim Schreiben. Die Charaktere handeln beinahe selbstständig und tragen die gesamte Geschichte auf ihren eignen Schultern.

Selbst wenn ich es will, ich kann sie zu nichts zwingen ;)

Häufig bin ich an schon an Stellen geraten, in denen ich mir eine andere Reaktion gewünscht hätte, aber ich kann nichts schreiben, was den Figuren missfällt… Ja, das Eigenleben dieser fiktiven Menschen ist schon ein Dilemma ;)

Nach Harlekin habe ich mir einige Gedanken zu neuen Geschichten gemacht. Ich habe nach Charakteren gesucht und mir einige mögliche Storys überlegt.

Und dann kam auf einmal ein ganz unerwarteter Vorschlag von Janines Seite:

„Schreib doch eine Geschichte über Abels Leben.“

Abel.

Die Harlekin-Leser werden sich an diesen Namen erinnern. Er war der Partner von Max und der große Bruder von Noah. Ein absoluter Egoist.

Arrogant und übertrieben selbstbewusst. Kein netter Mensch – nein überhaupt nicht.

Darum war meine erste Reaktion auf Janines Vorschlag auch totales Unverständnis.

Wie ist sie denn auf die Idee gekommen? Ein Buch über diesen Kerl? Er war mir etwa so sympathisch wie eine Warze am großen Zeh…

Und dann – nach einer halben Stunde Überlegen, Rumspinnen und einem Gespräch mit meiner Lektorin Julia – war der Gedanke auf einmal gar nicht mehr abschreckend, sondern überaus reizvoll…

Eine Herausforderung.

Und ganz plötzlich hatte ich unheimliche Lust darauf hinter die Kulisse dieses Machos zu schauen.

Wer ist Abel wirklich? Warum ist er wie er ist? Und was geht tief in ihm vor?

Und so wurde aus einer Schnapsidee ein Geniestreich – Danke Janine!

Also, ist das zweite Geheimnis jetzt gelüftet:

In Männerheld wird es um Abel gehen.

Ich schreibe wieder aus der Ich-Perspektive und lasse die Handlung etwa ein ¾ Jahr nach Harlekin spielen.

Und ich kann euch versprechen: Wenn man ihn erst einmal kennengelernt hat, fängt man langsam an den alten Macho wirklich gern zu haben. Ja, man kann sich seinem Charme nur schwer entziehen… ;)

So, nun bin ich aber sehr auf eure Reaktionen gespannt!

Viele liebe Grüße und ein schönes Wochenende

Eure Katja

7 Kommentare:

  1. Bei mir entstehen die Geschichten auch meist mit den Charakteren. :) Das kenne ich mit dem Blitz, bei mir gehts meistens mit dem Namen los, sobald der steht, ist alles andere klar, da brauche ich gar nicht drüber nachdenken.

    Ich weiß, dass mit Abel ja schon ein bisschen länger, und anfangs dachte ich: Oh bitte nicht der, der ist so arrogant und selbstgerecht. Aber mittlerweile freue ich mich schon sehr darauf und auf seine Entwicklung innerhalb der Geschichte. Bei ihm würde es mir sogar ein bisschen gefallen, wenn du ihn ein wenig leiden lässt. ;D

    Bin schon sehr gespannt!

    LG
    Lelis

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  2. Hallihallo!
    Das ist eine erschreckende Info, die Du da eben mit uns geteilt hast.
    Und sie macht mich wahnsinnig neugierig, wer Abel denn nun wirklich ist.
    Außerdem treffen wir dann vielleicht Max und Noah noch einmal :) *Hoffnung*
    LG,
    b.r.-

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  3. Ich bin mal gespannt wie du uns Abel, diesen Mistkerl, schmackhaft machen willst. Kann's kaum erwarten :)

    LG
    mibi

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  4. Super! Ich persönlich fand ihn die interessanteste Figur bei Harlekin (er warf am meisten Fragen auf) und finde es einfach toll, dass du ihm nun mehr zugestehst. Ich bin wahnsinnig gespannt darauf.
    Bei mir sind es meistens eher Szenen, die als erstes entstehen und aus dennen ich dann auf die Charaktere und ihre Beweggründe komme. Dass die Charaktere, einmal zum Leben erweckt, selbstständig handeln, ist wohl das Übel fast aller Autoren.
    Ich freue mich auf dein nächstes Buch.

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  5. oh mein gott...
    abel?
    ach du scheiße... ich hab mich bei harlekin so zwingen müssen ihn nicht zu mögen und jetzt tust du mir das an :D
    ich meine werde ich dein buch kaufen?
    auf jeden fall
    werde ich dein buch klasse finden?
    mit hoher wahrscheinlichkeit!...aber ich habe angst, dass ich... naja harlekin nicht mehr so sehr mag xD
    ist mir nämlich schon öfters passiert, dass ich die Nebenfiguren aus der ersten story (oder auch die "verstoßenen" ;)) dann mehr mag als die früheren Hauptpersonen (apropos: ist eigentlich noch was zu Liebesanthologie geplant oder hast du gar keine zeit mehr dazu? nur ne frage, kein drängen ;))

    okay also jetzt abel :D... der war schon heiß...
    LG :D

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  6. Huhu Libby,

    wie schön, dass du einen weiteren Einblick in das kommende Buch gewährst, auch wenn ich diese Nachricht erstmal verdauen muss. Dabei liegt es gar nicht so fern, etwas über Abel zu schreiben. Wie du sagst, es ist durchaus reizvoll. Und ich freue mich darüber besonders, weil ich mir dadurch noch ein paar mehr Einblicke in diese Familiengeschichte mit Iris und Rolf erhoffe. Die beiden sind denke ich ein sehr wichtiger Schlüssel zu Abels Verhalten, so wie sie es imo auch zu Noahs Verhalten waren. Ich freue mich gleich umso mehr - und das ist wirklich böse von dir! Ich sehe mich schon wieder vor Spannung platzen. *lach*

    (Gespannte) Grüßlis, GeZ.

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  7. @Lelis:
    Jaja, immer diese Insider ;)
    Und keine Sorge: der Gute darf ordentlich leiden... tja, wer austeilen kann...

    @b.r.-:
    erschreckende Info? Hm, hoffentlich nicht allzu schrecklich erschreckend, oder? Und natürlich werden Noah und Max nicht unerwähnt bleiben... mehr darf ich aber noch nicht verraten.

    @Mibicci:
    du darfst gespannt sein. Vielleicht steckt ja doch ein guter Kern in diesem Mistkerl ;)

    @Chris P. Rolls:
    jaaaaa, das ewige Leid mit den allzu selbstständigen Charakteren... die machen einfach nie was wir wollen, ne?
    Ich finde es immer spannend, wenn ich mit anderen Autoren Gemeinsamkeiten und Unterschiede entdecke.
    Und ja, Abels Geschichte ist wirklich noch nicht erzählt. Das ist ja das reizvolle. Er bietet so viel Stoff.

    @anonym:
    Im Januar kann ich an Liebesanthologie weiterschreiben - vorher schaffe ich das nicht.
    Und ich weiß was du meinst, mir liegen die Nebencharaktere häufig auch fast mehr am Herzen und ich hoffe auch immer, dass sie ihr Glück finden. Die Geschichte aus der Sicht eines "Verstoßenen" zu erzählen ist schon reizvoll.

    @GeZ:
    Natürlich werden auch Abels Eltern Rolf und Iris eine wichtige Rolle in dem neuen Roman spielen. Und vielleicht wird nun einiges klarer und Abels Verhalten gegenüber der ganzen Noah-Sache etwas verständlicher.

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